Es ist die Magie der Bühne, die Besucher der Wanderausstellung „On Stage“ im rock´n´popmuseum entdecken können. Aus einem Fundus von über 300 Fotografien hat das Museum die schönsten Motive zusammengestellt und präsentiert atemberaubende Konzertaufnahmen. Die Bilder stammen von dem Fotografen Clemens Mitscher, Lehrer für Fotografie an der Hochschule für Gestaltung (HfG) Offenbach und seinen Studierenden.
Tanzende Lichter, Blitze zucken durch die Dunkelheit und ein Sänger sprintet über die Bühne – kaum ist er mit der Linse einzufangen. Die Idee, einen Fotokurs zum Thema Konzertfotografie anzubieten, kam 2010. Jeder, der schon einmal in einer wogenden Menge fotografiert hat, kann sich den immensen Lerneffekt für angehende Fotografen vorstellen: Es verlangt absolutes Know How, im Halbdunkeln bei ständig wechselnden Lichtverhältnissen gute Bilder zu produzieren.
Der Auslöser von Mitschers Studierenden ist jedenfalls nicht eingefroren. Auf diversen internationalen Festivals und Konzerten sind emotionsgeladene Fotos entstanden, die den Blick des Betrachters in ihren Bann ziehen.
Doch es geht nicht ausschließlich um die Musikerinnen und Musiker im Fokus, auch um das Lebensgefühl der Menschen auf Konzerten. Neben den ekstatischen oder lethargisch versunkenen Stars zeigen Bilder vom Zeltplatz, trinkende Menschen in Badelatschen auf Campingstühlen mit Raviolidosen vor sich; ein nackter Typ bäuchlings auf der Wiese, feiernde Fans.
Martin Liebscher, Professor für Fotografie an der HfG, beschreibt die Rockfotografie als „dirty little bastard zwischen Heldenverehrung, Paparazzi-Fotografie und künstlerischem Ausdruck“ mit Fotos aus einer „Gegenwelt des Alltäglichen“. In diese Gegenwelt können Besucher bis zum 30. Juli 2017 eintauchen, schwelgen und sich vielleicht auch ein Stück selbst finden.