Das rock’n’popmuseum betritt einmal mehr mit einer großen Sonderausstellung Neuland. Es widmet sich einer Archivschau, die bisher eher verborgene Schätze nun einer großen Öffentlichkeit zugänglich macht: Joan Baez, die Rolling Stones und Benny Goodman lassen grüßen.
Die Sonderausstellung „Päpste des Pop“ beschäftigt sich mit dem Vermächtnis zweier bedeutsamer Persönlichkeiten der Musikgeschichte. Kaum jemand in Deutschland hatte so großen Einfluss auf die internationale Popmusik wie Horst Lippmann und Fritz Rau. Mit den American Folk Blues Festivals schrieben sie in den 1960er Jahren Geschichte. Die beiden Veranstalter holten authentische Bluesmusiker nach Europa und traten damit eine Welle los. Ausgehend vom Vereinigten Königreich baute sich diese Welle zu einer Sturmflut auf, die als Blues-Rock die Popmusik revolutionieren sollte. Später präsentierten sie die Highlights des Business in Deutschland, unter ihnen auch Michael Jackson. Der Frontmann der Rolling Stones, Mick Jagger, nannte Fritz Rau gar den „Godfather of Rock“. So ist es fast eine Selbstverständlichkeit, dass der Nachlass von Fritz Rau viele Schätze enthält, mit der ihm die Größten der Großen ihre uneingeschränkte Referenz erwiesen.
1999 entstand in Lippmanns Heimatstadt Eisenach das Archiv, dessen Sammelleidenschaft weit über den Nachlass von Fritz Rau und Horst Lippmann hinausgeht. Für seine Ausstellung konnte das rock’n’popmuseum aus einem überbordenden Fundus auswählen, der neben der Popmusik seinen Schwerpunkt im Blues und im Jazz hat. Wie das Archiv gliedert sich die Ausstellung in Sammlerporträts, die mit bedeutenden Objekten, Großgrafiken, Sounds und multimedialer Technik Jahrzehnte der Popmusik wieder in lebendige Erinnerung rufen. So tut das rock’n’popmuseum genau das, was die enthusiastischen Archivare Reinhard Lorenz und Daniel Eckenfelder in aufreibender ehrenamtlicher Tätigkeit betreiben: „Die Flüchtigkeit magischer Abende“ konservieren.