In diesem Jahr wäre er 70 Jahre alt geworden – Jimi Hendrix, Meister der Gitarrenverzerrung und ein Virtuose auf sechs Saiten. Ihm zu Ehren widmet das rock’n’popmuseum eine Sonderausstellung. Die multimediale Ausstellung zeigt unter anderem beeindruckende Fotografien vom Fehmarn-Festival, die den Musiker bei seinem aller letzten Bühnenauftritt für die Ewigkeit festhielten. Ein besonderes Highlight sind die Fotos von Jimi Hendrix‘ Anreise zum Festival, bei der er zum Teil mit einer normalen Buslinie durch Hamburg fuhr.
Ein Gitarrensound, wie er roher nicht sein könnte – seine Interpretation der US-amerikanischen Nationalhymne „The Star-Spangled Banner“ war markerschütternd, aufrüttelnd, erschütternd. Jimi Hendrix verstand es, seine Gitarre wie ein Werkzeug einzusetzen. Mit Klängen, die frappierend an Maschinengewehre, Luftangriffe und Mörserexplosionen erinnerten, machte er auf den Vietnamkrieg aufmerksam. Doch nicht nur seine Musik machte ihn legendär, auch sein viel zu früher Tod machte ihn zu einem Mythos.
Auch seinem letzten Konzert auf der Insel Fehmarn wohnt eine gewisse historische Tragik inne. Denn es war kein rauschendes Festival, kein Veranstaltungsort, der einem internationalen Megastar auf dem Zenit seines Erfolges angemessen war – ganz im Gegenteil. Das Fehmarner Love & Peace Festival im Jahr 1970 war ein Desaster in den Annalen der Festivalkultur. Und das war auch der Grund, warum die Fotos von Frauke Bergemann lange Zeit in Vergessenheit geraten waren. Niemand wollte sich an die schwarzen Tage jenes Septemberwochenendes 1970 erinnern. Selbst die Fotografin selbst war von negativen Erinnerungen geplagt, erinnerte sich an viel Ärger zwischen Musikern, Besuchern und einer Hamburger Rockerbande. Was am Ende blieb, war ein finanzielles Fiasko und ein Promoterbüro, das in Flammen aufging.